Grandiose Bilder vom K2

Am Freitagabend, den 21.11.25, konnten sich unsere Gäste beim Multivisionsvortrag von Bertram Rueb richtig satt sehen an Bildern von seiner Wanderung im Karakorum zum K2, dem zweithöchsten Berg der Erde. Er liegt auf der Grenze zwischen Pakistan und China. Rueb berichtete natürlich auch von der schon beschwerlichen Anreise per Flugzeug von Basel über Istanbul nach Bishkek, der Hauptstadt Kirgisistans, der Weiterreise mit Bus und Geländewagen nach China hinein und bis zum Ende der Autostraße in einem kleinen Uigurendorf. Das Volk der Uiguren, der Religion nach Moslems, wird von den Chinesen nicht als gleichberechtigt behandelt und unterdrückt. Die Armut ist überall sichtbar, die traditionelle Lebensweise geht erzwungenermaßen verloren, die Versorgung mit Lebensnotwendigem, insbesondere Gesundheitsversorgung, ist mehr als mangelhaft.

Von dieser letzten anfahrbaren Station ging es nun zu Fuß über 95 km hinein in dieses nahezu unberührte, unwirtliche und für uns unbekannte Gebirge namens Karakorum. Mehr als die Hälfte der Fläche (ca. 75.000 qkm, größer als ganz Bayern) liegt oberhalb von 5.000 m. Kamele sind als Lasttiere dabei und zwei einheimische Führer sowie ein Küchenteam für die ganze Gruppe von 15 Personen. Alles muss mitgebracht werden: Essen, Zelte, Kleidung, Schlafsäcke usw.. Die Nächte sind bitterkalt, am Tag sticht in den Tälern jedoch die Sonne vom wolkenlosen Himmel herab. Immer wieder mussten eiskalte Bäche und Flüsse durchquert werden und es ging immer höher hinauf. Schließlich konnten auch die Kamele nicht mehr mit und ein Lastesel begleitete noch die Wanderer. Glücklich wurde das Basislager der Bergsteiger am Ende des Gletschers erreicht, von wo aus sich der K2 majestätisch bis auf 8.611 m Höhe erhebt. Dieser Berg gilt als wesentlich schwieriger zu besteigen als der Mount Everest. Erst 800 Bergsteiger haben seit der Erstbesteigung 1954 den Gipfel erreicht. Für Reinhold Messner ist er der „Berg der Berge“!

Nach dem Aufenthalt im Basislager mussten die 85 km zurück erneut bewältigt werden. Steinschlag, wilde Flüsse und Höhenkrankheit bedrohen die Wanderer. Schon ein umgeknickter Knöchel stellt ein Problem dar, da keine Infrastruktur besteht. Bertram Rueb und seine Frau Ingeborg sind wieder heil zurückgekehrt. Eindrucksvoll schilderte er die Strapazen und die faszinierende Natur der Wanderung zum K2.

Hans-Jürgen Digel