Wandergruppe: Zeitreise ins 6. Jahrhundert zu den Alamannen

Am Sonntag, den 23.02.2025, machte sich eine sympathische Gruppe des Schwäbischen Albvereins Wäschenbeuren mit Bus und Zug auf den Weg ins Alamannenmuseum nach Ellwangen. Ein Alamanne im Originalgewand entführte uns mit spannenden Geschichten in die Welt unserer Vorfahren.

Wir betraten zunächst eine Webhütte, die tief in den Boden eingelassen war. Wir erfuhren, wie diese rekonstruiert worden war. Zum Essen gab es damals Getreide und Hülsenfrüchte. Das Fleisch der Kuh musste lange gekocht werden, denn die Kuh wurde erst geschlachtet, nachdem sie viele Jahre den Karren gezogen, jährlich ein Kälbchen zur Welt gebracht und Milch gegeben hatte.

Holz konnten die Alamannen geschickt verarbeiten. So bewunderten wir eine reich verzierte Bauchflasche, aus der Bier getrunken wurde. Dann lauschten wir den Klängen eines Zupfinstrumentes. Das Gräberfeld des nahegelegenen Lauchheims lieferte die Grundlage für viele Fundstücke des Museums. Ob der ehemalige Friedhof noch öffentlich zugänglich sei, war die Frage. „Ja klar“, erklärte unser Alamanne: „Da können sie gerne hingehen: das ist heute ein Industriegebiet. Zu sehen gibt es dort aber leider nichts mehr.“ Diesem Industriegebiet ist es zu verdanken, dass die Grabstätten entdeckt worden waren. Denn beim Ausbaggern entdeckte der Baggerfahrer Goldblattkreuze. Die Grabbeilagen waren beeindruckend und aufschlussreich. Die Damenwelt konnte sich durchaus identifizieren mit einer Kombi aus indigoblauem Stoff gehüllt in Maulbeerseide, kombiniert mit wunderschönem Schmuck.

Nach Kaffee und Kuchen im Museum machten wir uns bereits wieder auf den Heimweg. Die Unterhaltung war angeregt, Eindrücke wurden ausgetauscht und es wurde intensiv fachgesimpelt.

Heike Behrendt

Bilder von Behrendt und Digel

Nachlese zur Seniorenwanderung am 09.02.2025 Funks-Brünnele-Weg bei Plüderhausen

Das trübe, kühle Februarwetter hielt elf Wanderbegeisterte nicht davon ab, sich am Sonntag, dem 9. Februar, auf den Weg nach Plüderhausen zur Funks-Brünnele-Rundwanderung aufzumachen. Nach dem Start mit PKWs am Schulparkplatz in Wäschenbeuren erreichten wir in etwa 20 Minuten den Wanderparkplatz Kelterberg/Sandbühl. Der Rundweg führte zunächst auf ebenen, neu geschotterten Wegen durch ein Mischwaldgebiet. Am Funks Brünnele, einer Quelle, die in dieser Jahreszeit allerdings nur wenig Wasser führt, wurde die erste kleine Pause gemacht. Der Rundweg ist nach diesem Brunnen benannt, den ein Revierförster namens Funk um 1890 von seinen Waldarbeitern anlegen ließ. Weiter ging’s vorbei an zwei kleinen Teichen, die von einer dünnen Eisschicht überzogen waren. Die Sitzgelegenheiten an den Teichen konnten wir aufgrund der Temperaturen jedoch nicht nutzen. Im Stehen wurde deshalb die zweite, kleine Pause mit etwas Hochprozentigem eingelegt. Im weiteren Verlauf bietet der Rundweg dann immer wieder Ausblicke ins Remstal, auf den Ort Weitmars oder den Badesee Waldhausen.

Der Weg führt im letzten Drittel direkt hinter dem Elisabethenberg vorbei, einem Berg und einem Anwesen mit einer sehr interessanten und wechselvollen Geschichte. Ursprünglich wurde auf dem Berg von den Herren von Waldhausen im Auftrag der Staufer im 12. Jahrhundert eine Burg errichtet. Im Mittelalter gab es Prozessionen zur Elisabethenkappelle auf diesen Berg (daher auch der Name), um 1900 einen Kurbetrieb, im ersten Weltkrieg ein Reservelazarett, später dann von 1938 bis 1965 eine Heilstätte für tuberkulosekranke Kinder. Der Diakonie Stetten gehörte das Anwesen von 1968 bis 2022, die es als Wohnraum für behinderte Menschen nutzte.

Der letzte Teil des Rundwegs gestaltete sich unerwartet und ungeplant etwas „anspruchsvoller“. Ein Umweg quer durch Wald über „Stock und Stein“ wurde dennoch mit sicherem Tritt und gegenseitiger Unterstützung gemeistert. Als alle heil und gesund am Parkplatz ankamen, hatte jeder das Gefühl, weit mehr als die angekündigten 7,5 km zurückgelegt zu haben! Somit war das Abendessen in der TSV-Gaststätte mehr als verdient. Dort angekommen vergrößerte sich die Gruppe um fünf Personen, sodass wir dann als stimmenkräftiger Chor unter Akkordeonbegleitung von Gerhard Voith den gemütlichen Abend ausklingen ließen. Gemäß unserem letzten Lied „Ciao Amore“ also dann Ciao bis zum nächsten Mal.

Petra Becker

Bilder von Ginglseder

Familiengruppe: Besuch des Märklineum