Weinfahrt nach Abstatt

Der Bus war fast voll besetzt, das Wetter trocken und die Stimmung gut, so konnte die Weinfahrt am Samstag, den 19.10.24, beginnen. Der Busfahrer wählte zwar eine etwas sonderbare Anfahrtsroute über Stuttgart, aber wir kamen wohlbehalten und ziemlich pünktlich am Wanderparkplatz unterhalb der Burgruine Helfenberg bei Abstatt an.

Die Weinberge erstrahlten im Licht des Oktobers und ihre Färbung von grün über gelb bis hin zu dunkelrot begeisterte das Auge. So fiel es dem wandernden Teil der Gruppe nicht schwer, den kurzen Anstieg zur Burgruine zu bewältigen. Unterwegs hatte man Sicht auf die Burg Wildeck. Dort befindet sich das Versuchsgut der Weinbauschule Weinsberg. Hier wurden z.B. die Weinsorten Samtrot und Dornfelder gezüchtet. In die Burgruine Helfenberg gelangt man entweder über das Portal mit dem Wappen der Familie von Gaisberg, der die Ruine seit 1746 immer noch gehört. Oder man wählt den beschwerlicheren Stufenabstieg von der Südwestseite was entweder einen großen Schritt am unteren Ende oder gar einen Sprung erforderte. Über die Geschichte der Burg wurde kurz referiert: entstanden in der Stauferzeit um 1250 und 1259 mit dem Dienstmannen Albertus de Helfenberg erstmals urkundlich erwähnt, wechselte sie des Öfteren den Besitzer, die Herren von Sachsenheim, die Familie Sturmfeder, die Herren von Hohenriet, von Hoheneck usw. sind als Burgherren genannt. Im Dreißigjährigen Krieg wurde sie zerstört und danach wiederaufgebaut. In den Besitz der Familie von Gaisberg kam sie bereits wieder als Ruine. Auch hier, wie bei der Burg Hohenstaufen, wurden die Steine als Baumaterial im unten liegenden Dorf genutzt. Die Wanderung ging weiter zum Aussichtspunkt oberhalb von Abstatt. Bemerkenswert ist hier der Blick auf das riesige Gelände der Firma Bosch etwas außerhalb von Abstatt. 205.000 qm Gebäudefläche bei 438.000 qm Gesamtfläche des Geländes bieten 6.000 Mitarbeitern aus ca. 50 Ländern einen Arbeitsplatz. 1.000 Bäume und 10.000 Sträucher auf dem Gelände zeugen von der nachhaltigen Bauweise. Von nun an ging es nur noch bergab durch die Weinberge, wo ab und zu eine Traube den Vollernte-Maschinen entgangen war. Naschen war also auch angesagt.

Schließlich erreicht man das Gut der Familie Seeger, wo ein großes kanadisches Blockhaus Gastlichkeit ausstrahlt. Gut essen, gut trinken und voller Inbrunst singen, so gestaltete sich der weitere Nachmittag und Abend. Den Musikern sei Dank und natürlich auch dem Organisator Hansi Ginglseder. Weiter so, wir freuen uns schon auf nächstes Jahr.

Hans-Jürgen Digel

Bilder von Digel und Ginglseder

Wandergruppe: Neckarschifffahrt und Besenbesuch

14 Mitglieder nahmen am Sonntag, den 13.10.24, an unserer Schiffsausfahrt teil. Um 8.38 Uhr brachte uns der X 93 zuverlässig zum Lorcher Bahnhof. Mit dem MEX erreichten wir kurz nach halb 10 Stuttgart Bad-Cannstatt. Ein kurzer Marsch über den Neckar und die Anlegestelle des Neckar-Kapitäns war erreicht. Eine ungewöhnlich große Warteschlange vor dem Schiff erwartete uns an dem noch trüben Morgen. Wir nahmen Platz auf dem windgeschützten Achterdeck im Freien und genossen die fast dreistündige, entschleunigende Fahrt auf dem Neckar. Über Bordlautsprechanlage wurden wir mit zahlreichen Informationen zum Neckar, den Schleusengängen und den zahlreichen Flußanliegergemeinden informiert. Das Wetter besserte sich zusehends und die Sonne ließ sich blicken. In Marbach angekommen erklommen wir über unzählige Treppenstufen die Altstadt, machten einen Fotostop vor Schillers Geburtshaus, schlenderten durch die Fußgängerzone und blickten vom Schiller Nationalmuseum auf das Neckartal herab.

Anschließend führte uns ein relativ ebener Weg, vorbei an Streuobstwiesen und Äckern nach Poppenweiler (ca. 6 km) zur außerhalb des Orts liegenden Besenwirtschaft des Weinguts Geiger. Dankenswerterweise hatte der Inhaber Plätze für uns reserviert (wird sonntags wohl ansonsten nicht gemacht), und so konnten wir uns bei Maultaschen, Schlachtplatte, Ripple und dem einen oder anderen Viertele die verlorenen Kalorien zurückholen. Gegen 17.15 Uhr brachen wir auf, erreichten nach knapp einem Kilometer die Bushaltestelle im Zentrum Poppenweilers. Weiter ab Ludwigsburger Bahnhof, Umstieg in Stuttgart und in Göppingen kamen wir nach 11 Stunden mit dem X 93 wieder nach Wäschenbeuren zurück. Ein erlebnisreicher Ausflug ging zu Ende.

Wolfgang und Susanne Bertele

Bilder von Digel und Ginglseder