Für Mittwoch, den 29.05.24, war eigentlich eine Wanderung durch das Chefna-Tal vorgesehen, aber da die Wetterprognose für Donnerstag eher schlecht war, haben wir die Donnerstagswanderung vorgezogen. Es ging auf eine der attraktivsten Strecken der Woche. Die Anfahrt zur Wanderstrecke war mit 33 km die längste und führte zum Parkplatz am Stausee Robertville. Dieser dient hauptsächlich der Trinkwasserversorgung der Stadt Malmedy. Die imposante Staumauer hat eine Höhe von 54,5 m und über sie führt eine einspurige Straße mit Gehweg. Darüber marschierten wir los und dann ab in den Wald am Hang des Flüsschens Warche. Schon nach wenigen Minuten erreichten wir die Burg Reinhardstein, die aus dem 14. Jahrhundert stammt. Lange Zeit gehörte sie dem Geschlecht der Metternich aus dem Rheinland. Nachdem sie fast vollkommen zerfallen war, wurde sie ab 1969 aufwändig wieder restauriert. Sie gehört heute einer Gesellschaft VoG Reinhardtsein, die übers Jahr viele Veranstaltungen durchführt. Unsere Wanderung führte weiter durch das Tal des Ruisseau de Bayehon mit vielen Kaskaden und noch mehr Holzbrücken. Auf dem Rückweg öffnete sich nochmals der Blick auf die Burg Reinhardstein. Den Abschluss des Wandertages verbrachten wir in der Brauereigaststätte Brasserie Belgium Peek Beer im Hohen Venn. Interessante belgische Biersorten bis hin zu einem Bier mit Heidelbeergeschmack wurden probiert und dazu lecker gegessen.
Der Donnerstag wurde genutzt, um entweder auszuruhen oder um die Stadt Lüttich zu besuchen. Die Stadt mit knapp 200.000 Einwohner ist das Zentrum Walloniens, war einst Kohle- und Stahlstadt und damit auch dem Strukturwandel unterworfen. Viele historische Gebäude machen die Stadt interessant, wenn auch viele Baustellen das aktuelle Bild trüben.
Zum letzten Wandertag war zwar ebenfalls schlechtes Wetter angesagt, aber ein Häuflein Aufrechter ließ es sich nicht nehmen, zumindest einen Teil der geplanten Wanderung anzugehen. Es ging ins Chefnatal und zum kleinen Zufluss Ninglinspo. Die Attraktivität des Wanderziels zeigte sich schon am Parkplatz, wo sich mehrere Gruppen auf den Weg machten. Der viele Regen hatte den Bach deutlich anschwellen lassen, nötigte uns damit, ein schmales (30 cm) Brücklein zu nutzen und machte den weiteren Weg jedoch absolut sehenswert. Der eindrucksvolle Wasserfall war das Ziel unseres Spaziergangs und weiter hoch war der Weg dann sowieso gesperrt. „Pünktlich“ fing es an zu regnen und wir konnten zum Kofferpacken in unsere Lodge fahren. Halt! Eine Damencrew ließ es sich nicht nehmen und fuhr noch nach Spa zum Sightseeing, zur Café-Inspektion und zum Shoppen.
Ein interessantes neues Wandergebiet hatte sich uns über die Woche hinweg erschlossen. Hügelig, viel Wald, Hochmoore, viele Flüsschen mit Kaskaden, Burgen und vielem mehr, so stellen sich die Ardennen dar. Es war schön, die Gruppe hat harmoniert, die Unterkunft war spitze und alle freuen sich schon auf die nächste Wanderwoche des Albvereins.
Hans-Jürgen Digel
Bilder von Behrendt, Clement, Digel, Singer












