Für 2024 stand ein interessantes und sicher nicht so oft besuchtes Wandergebiet auf dem Plan: die belgischen Ardennen. Dieses Mittelgebirge schließt sich unmittelbar an die Eifel nach Westen hin an und ist ebenso dicht bewaldet, tälerdurchschnitten und quellenreich. Die berühmten Mineralquellen von Spa haben ja dem gesamten Wellnessbereich den Namen gegeben. Als Besonderheit weisen die Ardennen noch Hochmoore als Landschaftsform auf, z.B. das Hohe Venn.
Unser Quartier lag im kleinen Ort Stoumont und hieß Forest Hills Lodge. Große Gemeinschaftsräume im rustikalen Stil, einiges an Indoor-Aktivitäten (Billard, Schwimmbecken, Sauna, Tischtennis und Kickertisch), eine gut ausgestattete Küche und ausreichend Zimmer jeweils mit eigenem Bad ließen keine Wünsche übrig. Mit fünfzehn Personen hatten wir eine sehr gute Gruppengröße, die auch prächtig harmonierte und immer wieder auch humorvolle Gespräche hervorbrachte. Am Ankunftstag nach problemloser Fahrt am Samstag, den 25.05., durch BW, Rheinland-Pfalz und Belgien konnten wir sogar noch richtig Sonne genießen und das Haus erforschen. Am Sonntag stand dann die erste Wanderung an, die direkt ab Haus zum Flüsschen Amel (belg.: Amblève) führte. Da zeigte sich bereits, dass auch in den Ardennen vorher viel Regen gefallen war und somit die Wege weich, ja teilweise schlammig waren. Die Truppe kämpfte sich jedoch durch und wurde mit dem herrlichen Blick auf Chateau Froidcourt belohnt. Das Schloss wurde erst von 1912 bis 1919 erbaut, steht aber auf dem Grund einer früheren Burg der Grafen von Lynden. Abschluss der Wanderung war dann im Ortscafé bei Sonnenschein und Eis und Törtchen. Abends traf noch Besuch ein: die Familie Over machte für zwei Tage Station in Stoumont auf ihrem Heimweg von Holland nach Wäschenbeuren.
Gemeinsam, also mit achtzehn Leuten, fuhren wir montags nach Bérinzenne bei Spa. Dort gibt es ein Informationszentrum zum Hochmoor Fagne de Malchamps. Die Bohlenwege durch das Moor stellten durchaus immer wieder große Herausforderungen an Mensch und Material (Robins geländegängiger Wagen). Die Flora der Hochmoorlandschaft ist faszinierend angesichts der eher lebensfeindlichen Bedingungen. 13 km und 130 Höhenmeter waren zum Schluss bewältigt. Mit Saunagang und leckerem, selbstgekochtem Essen wurde der Tag zu Ende gebracht.
Dienstag, 28. Mai: Kurze Fahrt nach Trois-Ponts (Drei Brücken). Vom Parkplatz aus ging es bergauf durch den Wald und schließlich an den Flüssen Salm und Amel entlang zum Stausee “Meer von Coo“. Dieser Stausee ist das Unterbecken des großen Pumpspeicherkraftwerks Coo-Trois-Ponts, das größte seiner Art in Belgien. Von der Staumauer sind es nur wenige hundert Meter bis zum höchsten Wasserfall Belgiens, der aufgrund der Regenfälle für uns überaus attraktive, donnernde Wasserspiele lieferte. Die Unermüdlichen liefen noch bis zum Parkplatz weiter (damit 15 km und 350 Höhenmeter), eine kleine Gruppe widmete sich dagegen den leckeren belgischen Pommes oder Crepes.
Fortsetzung folgt.
Hans-Jürgen Digel
Bilder von Behrendt, Digel, Singer












