Am 25. Februar besuchte eine bunte Gruppe unseres Schwäbischen Albvereins Wäschenbeuren das Jüdische Museum in Jebenhausen. Die Teilnehmer waren zwischen 16 und 78 Jahre alt und kamen aus Wäschenbeuren, Göppingen und Ulm. Wir reisten (fast alle) mit öffentlichen Verkehrsmitteln an, was wunderbar funktionierte und in der Gruppe auch sehr viel Spaß macht.
Das Thema hatte Tiefgang und gewinnt leider wieder zunehmend an Aktualität. Margit Haas knüpfte an unsere Stolperstein-Führung vor zwei Jahren an und führte uns durch die Ausstellung. Wir erfuhren, dass die Ansiedlung der Junden in Jebenhausen 1777 ihren Ursprung mit der Ausstellung eines Schutzbriefes für jüdische Familien durch die Ortsherrschaft der Herren von Liebenstein fand. Christen und Juden profitierten voneinander, wobei sie in zwei voneinander getrennten Ortsteilen lebten. Im 19. Jahrhundert war Jebenhausen eine der größten jüdischen Gemeinden Württembergs. Nach der rechtlichen Gleichstellung 1864 verließen viele Juden das Dorf und zogen in die benachbarte Stadt Göppingen, aber auch in die weite Welt. Wir sahen historische Bilder von Göppingen, u.a. vom Haus und Fabrikgebäude der Familie Gutmann. Eine treffende Einbeziehung des sich anschließenden Ausklangs im Café Gutmann. Ein großer Teil der Ausstellung widmet sich der Zeit des Nationalsozialsmus. Die Errungenschaften der jüdischen Mitbürger, die Hilfe Einzelner, die das Risiko eingingen, die zunehmende Diffamierung und Entrechtung und schießlich die systematische Verfolgung und Vernichtung der jüdischen Bürger durch die Nationalsozialisten werden hier dargestellt.
Wir enden mit einem Zitat von Albert Einstein, dessen Großeltern ebenfalls in Jebenhausen gelebt hatten: „Die Welt wird nicht bedroht von den Menschen, die böse sind, sondern von denen, die das Böse zulassen.“
Es sei jedem selbst überlassen, daraus Konsequenzen für sich selbst zu ziehen.
Heike Behrendt
- Am ZOB in Göppingen
- Vor dem Museum
- Das Jüdische Museum in Jebenhausen
- Vor dem Ortsmodell von Jebenhausen im 19. Jhdt.
- Im Café
Bilder von Behrendt, Clement und Digel














